Die Haut

Mit circa 2 Quadratmeter Oberfläche ist die Haut das größte Organ des Menschen.
Mit ihren unterschiedlichsten Aufgaben, mitunter auch lebensnotwendigen, ist sie gleichzeitig auch eines der vielseitigsten Organe unseres Körpers.

Sie schützt uns vor äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel Hitze, Kälte, UV-Strahlung und Austrocknung. Außerdem schützt sie uns davor, dass ungehindert Krankheitserreger wie Viren und Bakterien eindringen können.
Durch verschiedene Nervenrezeptoren können wir außerdem Sinneswahrnehmungen wie Wärme, Kälte, Druck und Schmerzen empfinden.

Die Hautdicke schwankt zwischen ca. 0,4 mm (z.B. Augenlid) und ca. 4mm (Handflächen und Fußsohlen).

Aufbau der Haut

Außen:

Oberhaut (Epidermis):

  • Hornschicht (Stratum corneum)
  • Glanzschicht (Stratum lucidum)
  • Körnerzellschicht (Stratum granulosum)
  • Stachelzellschicht (Stratum spinosum)
  • Basalzellschicht (Stratum basale)

Lederhaut (Dermis):

  • Zapfenschicht (Stratum papillare)
  • Netzschicht (Stratum reticulare)

Innen:

Unterhaut (Subkutis)

 

Die Haut wird in drei Schichten unterteilt:
Die innerste Schicht ist die Unterhaut (= Subkutis). Sie besteht aus lockerem Bindegewebe. Die eingelagerten Fettpolster dienen zum einen als Fettdepot und schützen zum anderen den Körper vor extremen Temperaturen.

Die mittlere Schicht ist die Lederhaut (= Dermis) und ist in zwei Schichten aufgeteilt, Zapfen- und Netzschicht. Ein Fasernetz aus Kollagen und Elastin, das von Blutgefäßen, Nerven und Fettkörperchen durchzogen ist, charakterisiert diese Stütz- und Verschiebeschicht. Dieses Fasernetz ist für die Elastizität und Festigkeit der Haut verantwortlich. Die Zapfenschicht, die an die Epidermis grenzt, ist durch Papillen mit der Epidermis verbunden. Die Papillen sorgen für die Erhöhungen auf den Handflächen und Fußsohlen und erzeugen den Fingerabdruck. Außerdem enthält die Zapfenschicht den Tastsinn, Rezeptoren für Kälte und Wärme, die Lymphgefäße beginnen hier und es finden sich freie Zellen (Lymphozyten, Monozyten, Granulozyten,…). Die freien Zellen, die sich im Interstitium (Organzwischenraum) frei bewegen können, sind wichtig für die Immunabwehr (Wundheilung, Entzündung).

Die äußerste Schicht ist die Oberhaut (= Epidermis), die in direktem Kontakt mit der Außenwelt ist. Die Epidermis besteht wiederum aus 5 Schichten.

In der Basalzellschicht erfolgt die Zellteilung, außerdem befinden sich in dieser Schicht die sog. Melanozyten, welche das Pigment Melanin bilden, das zum Beispiel für die Bräunung der Haut durch Sonneneinstrahlung zuständig ist. Zusammen mit der Stachelzellschicht sorgt die Basalschicht für Nachschub an lebenden Zellen, so dass ca. alle 4 Wochen die Zellen dieser zwei Schichten die oberste Schicht erreichen und abgestoßen werden können, wodurch eine stetige Erneuerung gewährleistet ist.
Die Körnerschicht enthält Zellen, die Keratin produzieren. Diese hornartige Substanz umhüllt die Hautzellen und sorgt dafür, dass unsere Haut „wasserdicht“ ist. Die Glanzschicht ist auch kreatinreich und ist bei stark beanspruchten Körperstellen am dicksten.
Die Hornschicht besteht hauptsächlich aus abgestorbenen Zellen. Durch sie werden Infektionen abgewehrt, da Krankheitserreger diese Schicht nur schwer durchdringen können.

Verschiedene Umwelteinflüsse (Sonne, Ernährung, Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum) oder auch das Alter beeinflussen das Erscheinungsbild der Haut. Im Alter werden kollagene Fasern durch Stoffwechselprodukte geschädigt und elastische Fasern quellen verstärkt auf. Beide Faserarten befinden sich in der mittleren Schicht der Lederhaut. Dadurch wird sowohl die Elastizität, als auch die Festigkeit reduziert. Gleichzeitig gehen im Alter die Zellteilungsprozesse langsamer von statten. Die Hautoberfläche wird trockener und die Oberhaut dünner. Um dem teilweise entgegen zu wirken, braucht es neben der Vermeidung bzw. Verbesserung oben genannter Umwelteinflüsse eine intensive und auf diese Haut abgestimmte Pflege.